Was ist henri charrière?

Henri Charrière

Henri Charrière, auch bekannt als "Papillon" (französisch für "Schmetterling"), war ein französischer Autor, der vor allem für seinen autobiografischen Roman Papillon (1969) bekannt wurde. Das Buch schildert seine angeblichen Erlebnisse als zu Unrecht wegen Mordes verurteilter Mann, der von 1931 bis 1945 in französischen Strafkolonien in Französisch-Guayana inhaftiert war und mehrmals floh.

  • Leben und Verurteilung: Charrière wurde 1906 in Saint-Étienne-de-Lugdarès, Frankreich, geboren. Er diente in der französischen Marine, bevor er ins kriminelle Milieu von Paris geriet. 1931 wurde er des Mordes an einem Zuhälter namens Roland Legrand angeklagt und verurteilt. Charrière beteuerte stets seine Unschuld und behauptete, er sei ein Justizopfer. Für mehr Informationen zu diesem Thema siehe Justizirrtum.

  • Inhaftierung und Fluchtversuche: Nach seiner Verurteilung wurde Charrière in verschiedene Gefängnisse in Frankreich transportiert, bevor er nach Französisch-Guayana deportiert wurde. Dort verbrachte er einen Grossteil seiner Zeit in den berüchtigten Strafkolonien, darunter das Île Royale. Papillon beschreibt seine zahlreichen, oft spektakulären Fluchtversuche und die brutalen Bedingungen in den Kolonien. Für mehr Informationen zu den Strafkolonien in Französisch-Guayana.

  • Papillon und Kontroverse: Papillon wurde ein internationaler Bestseller und machte Charrière berühmt. Das Buch wurde zweimal verfilmt (1973 und 2017). Allerdings gab es erhebliche Zweifel an der Wahrheitstreue von Papillon. Kritiker und andere ehemalige Insassen der Strafkolonien behaupteten, Charrière habe die Geschichten anderer Gefangener übernommen und als seine eigenen ausgegeben oder die Ereignisse dramatisiert. Die Frage, inwieweit Papillon eine authentische Autobiografie oder ein fiktionalisiertes Werk ist, bleibt umstritten. Mehr dazu unter Autobiografie und Fiktion.

  • Späteres Leben und Tod: Nach seiner endgültigen Flucht, die er im Buch beschreibt, liess sich Charrière in Venezuela nieder, wo er heiratete und ein Restaurant betrieb. Er kehrte erst nach der Veröffentlichung von Papillon nach Frankreich zurück. Henri Charrière starb 1973 in Madrid an Kehlkopfkrebs.